Kooperativenbesuch in Guatemala und Honduras

Einer der wichtigsten Punkte in unserem Modell des solidarischen Handels ist der direkte, enge Kontakt zu den Produzent:innen unseres Kaffees. Dazu gehört auch, dass wir – mit unseren Roasters–United-Kolleg:innen – unsere Partner in den Ursprungsländern einmal pro Jahr besuchen. Gerade war eine Gruppe in Indien und auch in Äthiopien wurden unsere Partner von Taramesa und Shilicho besucht. In der vergangenen Woche war Nadine für uns in Guatemala und Honduras.

In Guatemala haben wir die Kooperative Manos Campesinas besucht. Die Ernte ist hier in vollem Gange und wir konnten schon die ersten Kaffees probieren. Dies ist ein wichtiger Schritt auf unseren Reisen, weil wir so vor Ort das Tassenprofil besprechen können, dass wir dann mit Roasters United bekommen. Die Verantwortlichen vor Ort haben dann auch einen besseren Eindruck, was wir wollen und wie sie unsere Container zusammenstellen. Wir haben die Produzent:innen von Apecafel getroffen. Diese Gruppe gehört, so wie Adebiprom, auch zu Manos Campesinas und befindet sich in dem kleinen Dorf La Liberiacion. 46 der 70 Einwohner:innen sind Mitglieder der Kaffeekooperative. Zuletzt haben sie von ihren Prämien aus dem Kaffeeverkauf einen Sportplatz für die Kinder gebaut.

Am nächsten Tag haben wir eine weitere Gruppe von Manos Campesinas besucht: La Union. Sehr weit entfernt in den Bergen, in der Nähe des Vulkans Tajumulco – von der Hauptstraße braucht man 2,5 Stunden, um dahin zu gelangen. Zur Erntezeit nehmen die Mitglieder einmal pro Woche diesen Weg auf sich, um den Kaffee in die Bodega in Malacatán zu bringen. Heute ist die Gegend zumindest mit dem Jeep zugänglich – früher ging das alles nur zu Fuß und mit dem Maulesel. In Malacatán wird dann ein Sample vom Kaffee direkt geröstet und bewertet und die Produzent:innen erhalten ein Feedback.

Nach dem Besuch bei Manos Campesinas in Guatemala ging es weiter ins Nachbarland Honduras. Dort haben wir am ersten Tag die Frauenkooperative Aprolma besucht. Wir haben viel geschafft: drei Parzellen angeschaut, die Wet Mill, wo der Kaffee entpulpt und getrocknet wird. Dann gab es ein Mittagessen und eine Versammlung mit einigen Produzentinnen. Da ging es vor allem um das Thema entwaldungsfreie Lieferketten (deforestation). Zum Abschluss haben wir die neue Ernte gecuppt. Besonders hervorgestochen hat der Parainema, den ihr vielleicht von unserem Pezcadito kennt.

Am zweiten Tag in Honduras haben wir die Kooperative Combrifol besucht. Zuerst haben wir die neue Ernte gecupped. Insbesondere der Natural von Combrifol ist sehr wichtig für uns, da wir den im Nightingale und Pearl Kite Espresso verwenden. Zwei unserer wichtigsten Espresso-Blends. Anschließend gab es einen Rundgang in der Wet Mill, wo der Kaffee verarbeitet wird. Bei einer Versammlung mit einigen Produzent:innen konnten wir Fragen zur neuen Bio-Verordnung und zum neuen Entwaldungsgesetz der EU klären. Nach dem Mittagessen haben wir dann die Finca von Dilcia Marlen Gómez besucht. Eine junge Produzentin, die viel Energie in ihre Kaffees steckt und den Schritt zur eigenen Kaffeeproduktion geschafft hat.

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