Im Januar 2020 haben wir zum zweiten Mal unsere neuen Partner in Guatemala besucht. Seit knapp einem Jahr arbeiten wir mit dem Kaffee unserer neuen Partner-Kooperative ADEBIPROM und sind immer noch sehr begeistert. Für Guatemala schwebt uns ein sehr schokoladiges und süßes Tassenprofil vor und genau diese Erwartung hat dieser Rohkaffee voll erfüllt. Wir verwenden ihn zum einen im Goldfinch, wo er sehr schön Schokolade mit leicht floralen Noten kombinert und vor allem als Filterkaffee manchmal an Banana-Split erinnert. Zum anderen ist er eine wichtige Stütze in unserem Bestseller-Espresso-Blend, dem Nightingale.
Wir hatten also ein rundum positives Feedback im Gepäck, als wir uns auf den Weg nach Guatemala gemacht haben. Bei diesem Besuch wollten wir v.a. mehr über die Verarbeitungsschritte auf den einzelnen Fincas erfahren und uns noch einmal die Prozesse der Qualitätskontrolle genauer anschauen. Unterstützt wird die noch recht junge Kooperative von ihrer Dachorganisation Manos Campesinas, die Infrastruktur und Wissen bereitstellt.
Wie immer standen auch einige Besuche auf den Fincas und Parzellen der KaffeeproduzentInnen an. Auf den Fotos seht ihr Arturo López Ramos auf seiner Finca „Las Vegas“, ganz in der Nähe des höchsten Berges Zentralamerikas, dem „Tajumulco“. Arturo ist Gründungsmitglied von ADEBIPROM, bringt aber sehr viel mehr Kooperativen-Erfahrung mit, denn er hat schon 1998 die benachbarte Kooperative APECAFORM mit gegründet. Mittlerweile ist er 64 Jahre alt und lebt mit seiner Frau und zwei der insgesamt 7 Kinder in einem einfachen Holzhaus. Arturo und auch die meisten anderen Mitlieder von ADEBIPROM sind „Mam“ und sprechen auch diese Sprache – Spanisch ist für die meisten hier nicht die Muttersprache. Seine Finca liegt auf 1600m und er bewirtschaftet circa 1 Hektar – nicht genug, um damit komplett die Familie zu ernähren. Dazu bräuchte es mindestens 3 Hektar mit guter Produktion.
Arturo López Ramos legt viel Wert auf Bio-Anbau und will die Natur erhalten, seine Finca ist ein Model für die Jugendlichen in der Kooperative. Man kann hier eine sehr gute Bodenbearbeitung, perfekten Schattenanbau und die Diversifizierung mit anderen Produkten wie Bananen, Bohnen oder Yuca sehen. Viele neue Mitglieder kommen in die Kooperative, weil sie dort bessere und stabilere Preise für ihren Kaffee erhalten – gerade in den vergangenen Jahren, wo auf den Märkten nur lächerlich wenig Geld für Kaffee bezahlt wurde. Doch für ihn geht und ging es immer auch darum, etwas für die Gemeinschaft zu tun und sich mit anderen auszutauschen.
Diese Philosophie unterstützen wir mit unserem Netzwerk Roasters United und kaufen nur Rohkaffees, die kooperativ und gemeinschaftlich verarbeitet und vermarktet werden. Wir freuen uns sehr, dass wir in ADEBIPROM einen so guten Partner gefunden haben und werden nun gemeinsam an einer guten Zukunft für die Tassenqualität und das Vorankommen der Kooperativenmitglieder arbeiten.
Zu Besuch in Guatemala – Manos Campesinas | Flying Roasters
[…] letzter Besuch bei unseren Partner-Kooperativen lag wegen der Pandemie schon einige Zeit zurück (zuletzt noch im Januar 2020). Aber nun haben wir mit unserem Roasters-United-Netzwerk auch die Kooperativen-Besuche wieder […]