Nach dem Besuch bei Aprolma mussten wir gar nicht weit reisen und konnten danach direkt unsere Partner von Combrifol besuchen. In Honduras arbeiten wir gleich mit zwei (kleinen) Kooperativen zusammen. Combrifol ist eine extrem wichtige Kooperative für Flying Roasters, weil wir von ihnen unseren trocken aufbereiteten (Natural) Kaffee bekommen, der jeweils zu 50 Prozent im Nightingale und Pearl Kite steckt. Und einen richtigen guten Natural zu machen ist nicht so leicht und daher sind die Angebote und die Möglichkeiten nicht so vielfältig.
An unserem ersten Tag bei Combrifol besuchten wir die Finca von Lorenza Nicolás und ihrem Sohn Lucio (20 Jahre alt). Die beiden wollen wirklich herausragenden Kaffee produzieren und wir waren beeindruckt von der Energie und dem Elan der beiden. Danach hatten wir ein Treffen mit der Frauengruppe von Combrifol. Sie erzählten uns viel über ihren Kampf und über die Hilfe, die sie von der Kooperative erhalten. Nach einem gemeinsamen Mittagessen besichtigten wir die Finca von Javier Romero Chávez und er zeigte uns, wie er den Honey für uns herstellt. Combrifol hat ein zentrales Beneficio, wo Kaffee entgegengenommen und getrocknet wird, aber es gibt auch einige Produzent:innen, die die Verarbeitung zu Hause auf der Finca machen.
Am folgenden Tag sind wir bis nah an die Grenze zu El Salvador gefahren und haben den ganzen Tag in Nahuaterique auf der Finca von Romero Hernández (32 Jahre) und seinen Brüdern verbracht. Romero ist gerade Prässident der Kooperative. Zuerst hat er uns seine Kaffeefelder gezeigt und erklärt, was für ihn im Bio-Anbau wichtig ist. Er hat auch immer wieder betont, wie wichtig für ihn die Kooperative ist, denn sie bietet ihm eine Möglichkeit der Vermarktung zu guten Preisen und auch ein großes Angebot an Fortbildungen und agronomischer Unterstützung. Nach einem Mittagessen in Romeros Haus haben wir uns die Trockenbetten angeschaut, die mit der Hilfe von Roasters United finanziert wurden. Hier soll ab jetzt auch Natural verarbeitet werden. Danach gab es eine Versammlung mit den jungen Produzent:innen, bei der es viel Dank und herzliche Worte für unsere Unterstützung gab. Abschließend wurde zu „Música de Cuerda“ getanzt.
Am letzten Tag bei der Kooperative Combrifol, und auch in Honduras, haben wir am Vormittag einige Kaffees der neuen Ernte gecupped. Insbesondere der Honey und der Natural waren richtig, richtig gut. Danach waren wir in der Wet Mill und in der Dry Mill und haben uns alle Prozesse und die beeindruckenden Trockenbetten angeschaut. Es ist immer wieder unglaublich, was die Kooperative alles schafft und wie gut alles dort organisiert ist. Hier hatten wir ein Gespräch mit den Arbeiter:innen der Anlage und es war auch für sie interessant zu erfahren, was mit dem Kaffee eigentlich passiert, wenn der Container beladen ist. Für die Leute vor Ort ist unser Besuch eine große Motivation, weil sie sehen, wie wichtig uns der Kaffee ist und weil wir viel erklären, was wir dann mit dem Kaffee machen. Aber auch uns motivieren die Besuche immer dazu, das Beste aus dem Kaffee rauszuholen und sie erinnern uns daran, durch wie viele Hände der Kaffee bereits gegangen ist, bevor er bei uns ankommt.
Schreibe einen Kommentar