Manchmal ist einem der Kaffee zu bitter oder sauer, zu lasch oder zu kräftig. Oder man hat den Kaffee neulich noch im Lieblingscafé getrunken und bekommt das zu Hause einfach nicht so hin. Bei der Zubereitung von Kaffee kann man eine Menge falsch machen. Es gibt jedoch Grundregeln, die die Qualität des Kaffees erheblich beeinflussen – und die haben nicht unbedingt etwas mit dem Einkauf von teurem Equipment zu tun.
Der richtige Kaffee
Grundsätzlich empfehlen wir immer den Kaffee frisch geröstet vom Kleinröster deines Vertrauens zu beziehen. Verwendest du eine vorgemahlene Industrieröstung dann hast du schon den wichtigsten Grund für die Unzufiedenheit mit dem Kaffeegeschmack gefunden. Ebenso ist es wichtig zu beachten, für welche Zubereitungsmethode der Kaffee empfohlen wird. Eine dunkle Espressoröstung macht sich nun mal schlecht in einer French Press.
Equipment
Es muss für den Hausgebrauch nicht unbedingt der Porsche unter den Espressomaschinen sein und auch eine Profi-Mühle ist kein absolutes Muss. Auch mit einer French Press oder mit einer Aero Press für 30 Euro kann man sehr gute Kaffees machen und absolut glücklich sein. Was für uns allerdings zur Grundausstattung gehört ist eine Waage, ein Thermometer und eine Mühle.
Sauberkeit
Auch wenn es im Alltag manchmal überflüssig oder mühsam erscheint: Es ist außerordentlich wichtig alle Dinge, die du zur Kaffeezubereitung verwendest, gut zu reinigen. Da im Kaffee Fette und Öle enthalten sind, setzen die sich auch auf dem Equipment ab und bei Kontakt mit Sauerstoff werden diese ranzig. Das kann schnell eine gute Tasse Kaffee verderben und insbesondere bei Vollautomaten oder wenn auch noch Milch ins Spiel kommt, sollte man großen Wert auf eine gründliche Reinigung mindestens einmal pro Woche legen. Wichtig ist es nach der Reinigung alles gut zu spülen, da manchmal auch Rückstände vom Reinigungsmittel den Geschmack verderben können.
Kaffee richtig lagern
Wenn du lange Freude an deinem Kaffee haben willst, ist es wichtig ihn nach dem Kauf richtig zu lagern. Kleiner Tipp: Kaffee nicht im Kühlschrank lagern. Die Grundregel lautet: trocken, kühl (Raumtemperatur), dunkel, fern von Fremdgerüchen und so kurz wie möglich!
Wasser
Da Kaffee zu ca. 98 % aus Wasser besteht, ist ein gutes Wasser die Voraussetzung für guten Kaffee. Wir empfehlen – auch zur Schonung deiner Brühwerkzeuge – nur gefiltertes Wasser zu verwenden. Das Wasser sollte einen mittleren Härtegrad (ph-Wert 7) haben. Ist das Wasser zu hart, wird der Kaffee flach und die Aromen können sich nicht entfalten. Sehr weiches Wasser macht den Kaffee eher bitter.
Temperatur
Die Temperatur des Wassers ist ebenso entscheidend: Für Filterkaffee sollte die Temperatur bei 86 bis 93 C° und für Espresso bei 92 bis 96 C° liegen. Es lohnt sich auch mit der Brühtemperatur zu experimentieren.
Frisch mahlen
Kaffee mag keinen Sauerstoff. Mahlt man den Kaffee schon lange vorher, läuft der Prozess der Oxidation durch die vergrößerte Oberfläche nur umso schneller ab und der Kaffee verliert einen Großteil seiner Aromen. Daher ist es sinnvoll nur soviel Kaffee zu mahlen, wie man tatsächlich gerade braucht. Die Menge der benötigten Bohnen kann man ganz einfach mit einer Haushaltswaage abwiegen.
Mahlgrad
Der Mahlgrad ist der entscheidende Faktor zur Beeinflussung des Geschmacks und immer das erste Rädchen, an dem du ansetzen solltest. Du solltest mit dem Mahlgrad spielen, um das Optimum für den jeweiligen Kaffee herauszufinden. Dabei gilt die Grundregel, dass bei feinerem Mahlgrad mehr Bitterstoffe gelöst werden. Bei gröberem Mahlgrad wird der Kaffee saurer und flacher. Je gröber der Mahlgrad ist, desto schneller fließt das Wasser am Kaffee vorbei. Daher wird weniger vom Kaffeemehl extrahiert und die Kaffees werden so eher flach und sauer. Extrahiert man wiederum zu lang (bei feinerem Kaffeemehl fließt das Wasser nicht so schnell) wird der Kaffee bitter und astringierend.
Brühzeit
Auch die Kontaktzeit, also wie lange das Kaffeemehl mit dem Wasser in Berührung ist, ist wichtig und entscheidet mit über die Extraktion. Ist die Kontakt- oder Brühzeit zu lang, wird der Kaffee bitter und überextrahiert. Eine zu kurze Kontaktzeit führt zu flachen und eher sauren Kaffees. Die Kontaktzeit lässt sich auch über den Mahlgrad regeln. Ein feinerer Mahlgrad bietet dem Wasser mehr Widerstand und der Kaffee läuft langsamer.
Subjektiver Eindruck
Auch deine Tagesform und Stimmung kann dafür verantwortlich sein, wie du den Geschmack deines Kaffees wahrnimmst. Du hast vielleicht schon einmal bemerkt, dass dir dein Kaffee nicht schmeckt, wenn du krank bist. Oder manchmal gibt es auch Menschen, die z.B. trocken aufbereitete Kaffees (naturals) überhaupt nicht mögen. In diesem Fall empfehlen wir, sich durch verschiedenste Kaffees zu probieren bis man seine eigenen Lieblingskaffees für sich gefunden hat.
10 Regeln für die Zubereitung von gutem Kaffee
- guten Kaffee einkaufen
- geeignetes Equipment
- sauberes Equipment
- Lagerung: niemals in den Kühlschrank
- geeignetes Wasser
- richtige Brühtemperatur: niemals kochendes Wasser
- immer frisch mahlen
- richtiger Mahlgrad
- passende Brühzeit
- subjektive Eindrücke wahrnehmen
Wenn du diese Tipps befolgst, und ein bisschen ausprobierst, wird einem besseren Geschmackserlebnis nichts im Wege stehen! Letztendlich ist erlaubt was schmeckt, aber was genau dir schmeckt, kannst du durch diese Tipps oben für dich herausfinden. Solltest du dauerhaft nicht das gewünschte Ergebnis erzielen, dann empfehlen wir dir einen Kaffee-Workshop zu besuchen. Neben diesen hier aufgeführten Tipps gibt es nämlich noch viele andere Kniffe und Tricks, die wir dir gern persönlich verraten.
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